

Fichtelgebirge
2024

Vom Fichtelberg nach Fichtelberg im Fichtelgebirge fuhren die vier Hobr-Wichtel. Oder so. Jedenfalls haben wir eine weitere Mittelgebirgslandschaft in Deutschland kennengelernt.
Unsere Empfehlungen
Knackige Anstiege und ruppige Untergründe (Wurzeln und Gestein) machen das Fichtelgebirge aus. Das Trailnetz ist hervorragend ausgebaut.
Am Ende des Wochenendes waren wir ganz froh, dass wir mit E-Bikes unterwegs waren, das Gelände hätte sonst doch noch mehr Tribut eingefordert.
🛖
Unterkunft
Eine traumhafte Anlage, die wir praktisch für uns hatten. Wenn die Nachbarhäuser ebenfalls besetzt sind, ist der Vorhang um den Whirlpool Gold wert 🫣










🍽️
Verpflegung
Terrasse direkt am Wasser, gutes Essen, leckeres Bier – nach einem ersten Abstecher kamen wir zum Abendessen wieder.
Im Café Kaiser in Bischofsgrün gibt’s hervorragenden Kuchen. Im benachbarten Rathaus kann man im Notfall E-Bikes laden (etwas umständlich).
Tag eins.
Am Fichtelsee startet man eigentlich romantisch. Nebel, Spiegelung, Vögel zwitschern – und dann kommen wir. Vier Hobrs, die die Stille durchbrechen wie ein schlecht eingestelltes Schaltwerk.
Schon nach einem Kilometer das erste Highlight: der See selbst. „Schaut mal, ein See!“ – als hätte das keiner vorher gewusst. Kurz darauf rumpelten wir über den Holzsteg im Moor. Knarzen unter den Reifen, Schweiß auf der Stirn.
Der „Laß-Laufen-Trail“ tat, was er versprach. Wir ließen laufen – manche elegant, andere … naja. Je wärmer es wurde, desto mehr verwandelte sich unser Gespräch: erst Taktik, dann Technik, am Ende nur noch „Wann gibt’s endlich Bier?“. Auf den letzten Kilometern springt dem einen oder anderen schonmal der Biermagnet an … oder Belastungsasthma.
Und dann gab es noch eine große Abfahrt. Laut Komoot 75,9 km/h, gefühlte 120. Im Ziel: 55,8 km geschafft, Hirn leer, Herz voll. Und wie immer gilt bei den Hobrs: Bike first, Beer after. 🍻
Schon Kant philosophierte bekanntlich auf seiner zweiten Hobr-Tour:
Fahre stets so, dass dein Trail zum allgemeinen Hobrativ taugt.
Immanuel Kant (Bikeosoph), Keine Kritik am reinen Wein.
Tag zwei.
Wer dachte, Tag 1 sei anstrengend, hat Tag 2 noch nicht probiert. Gleich nach dem Start die Brücke über den Roten Fluss. Und dann – der Predigtstuhl. Natürlich musste unser „Dr. Hobr“ dort eine kleine Ansprache halten. Thema: „Du sollst keine Trails auslassen neben mir.“ 🙏
Danach wurde es ernst: moosige Felsen, das Seehaus Fichtelgebirge, endlose Buchenalleen. Am Weißenstädter See bekamen wir drei Ausblicke in Folge: See, See mit Bäumen, See aus unserem Schweiß. Einmalig. Am 1000-Meter-Stein dachten wir kurz, wir seien durch – Komoot lachte nur.
Das Finale hieß Ochsenkopf. Gipfelkreuz, Panorama, der Schweiß lief in Bächen. Wir schworen, wir hätten schon auf dem Everest gestanden. Runter ging’s mit 81,5 km/h Top-Speed. Man munkelt, das sei auch der Ø-Puls eines Hobrs gewesen.
Zurück am Fichtelsee – müde, staubig, stolz. Endlich wieder Disziplin 2 im Hüttenresort Mare: Beine hoch, Bier auf, Blödsinn an. Bike & Beer. That’s Hob(ee)r. 🍺
Wer seine Nächsten den Berg hochschiebt, der übt tätige Hobrliebe.
Martin Luther (72h-Deologe), Von der Freiheit eines Hobrmenschen.
Tag drei.
Am dritten Tag meldeten sich die Beine, aber das Fichtelgebirge hatte noch ein Ass im Ärmel. Nach einem kurzen Warmrollen über die bekannte Brücke über den Roten Fluss mit einem Stoßgebet am Predigtstuhl vorbei 🙏, bevor wir uns in die nächste Schinderei stürzten.
Der Weg hinauf zur Kösseine war steinig und felsig, aber genau das, was ein Hobr-Herz höher schlagen lässt. Oben auf dem Kleinen und Großen Haberstein machten wir unsere Gipfelpose 🏔️ – Scherz, eigentlich will niemand ein Foto von uns. Brot, Mahlzeit.
Im Felsenlabyrinth Luisenburg fühlten wir uns wie Kinder im Abenteuerspielplatz: im Zickzack durch die Felsblöcke. Danach wartete der Wenderner Stein mit Kapelle – da wurde der Trail fast schon zur Pilgerfahrt. Ein Blick über Kleinwendern, ein Abstecher zum Alten Kösseine-Steinbruch und schließlich der Lug-ins-Land-Felsen: pure Postkartenmomente: bunt und flach wie unsere Witze. 📸
Die Abfahrt zurück zum Fichtelsee war rasant, die Laune groß, die Energie fast am Ende – nur die Vorfreude auf die zweite Disziplin hielt uns im Sattel. Erst kurbeln, dann kippen.🍺
Abends im Restaurant „Am Fichtelsee“. Tiefe Gespräche im Angesicht der Forelle, der bisher vielleicht intensivste Hobr-Abend – in jeglicher Hinsicht. 😜
Die Welt ist Wille und Vorstellung – und Hobr heißt, den Willen auf die Vorstellung eines kühlen Biers im Ziel zu richten.“
Arthur Schop(p)enhauer (Felsenfreund), Der Hobr als Wille und Vorstellung.